Baba ben Bota, ‏בבא בן בוט

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Baba ben Bota, oder: Buta, ‏.בבא בן בוטא‎ Gesetzeslehrer in Jerusalem, aus der Schule Samais, berühmt durch seine Klugheit nnd Demuth, in der letzten Hälfte des 2. Jahrh. v., etwa 100 Jahre vor der Zerstörung des Tempels, der sich in den politischen Unruhen gegen Herodes I. zum Schutze des von ihm hart bedrängten letzten hasmonäischen Königs Antigonus betheiligte. Nach Besiegnug derselben durch die Eroberung der Stadt und des Tempelberges von Herodes war er von den Vielen der Einzige, der nicht getödtet, sondern geblendet wurde. In stiller Ergebung ertrug er sein Geschick und lebte in Zurückgezogenheit, dem Studium des Gesetzes obliegend. In diesem Stillleben suchte ihn Herodes l. auf um sich mit ihm über ein wichtiges Vorhaben zu berathen. Eine Wendung zum Bessern schien eingetreten zu sein, Herodes wünschte eine Anssöhnung mit dem von ihm gekränkten Volkstheile und suchte hierzu den Rath Baba ben Butas, des Hauptes desselben, auf. Um seine Gesinnung gegen sich zu erspähen, betrat er inkognito sein Haus und war nicht wenig von dem friedlichen Sinne und der Klugheit des Mannes überrascht. Er rieth ihm zum Umbau und zur Vergrößerung des Tempels zu Jerusalem, und später zeigte es sich, wie klug und taktvoll dieser Rath zur Gewinnung der Volksgunst war. In der Halacha war er ein treuer Jünger der Schule Samais, doch ließ er auch den Lehren der Hilleliten Gerechtigkeit widerfahren; er bekannte sich zu denselben, wo sie mit seiner Ueberzeugung übereinstimmten. Weiter wird von ihm berichtet, daß er gleich den Frommen, Chassidim, täglich ein Schuldopfer gelobte. So streng er gegen sich selbst war, so ‏milde‎ urtheilte er von Andern. Eine Frau wurde wegen des Ehebruchs angeklagt, er rettete sie von der Verurtheilung zum Tode, indem er die Richtigkeit der Beweise ihrer Untreue nachwies.