Elasar ben Arach, ר'אלעזר בן ערך

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Elasar ben Arach, ר'אלעזר בן ערך‎ Gesetzeslehrer, (im 1. Jahrh. n.) einer der vorzüglichsten Schüler Des R. Jochanan ben Sakai, der unter ihnen durch seine treffenden Antworten hervorragte und von seinem Meister oft mit seinem Beifall beehrt wurde. Seine Collegen waren: R. Elieser b. Hyrkanos, R. Josua ben Chananja, R. Jose hakohen und R. Simon b. Nethanel, denen gegenüber er von seinem Lehrer als ein unversiegbarer Quell bezeichnet wird. Sein Zeitgenosse Abba Saul (s. d. A.) theilt eine andere ihn ehrende Hochschätzung mit: »Wenn alle Weisen Israels mit Eliesar b. Hyrkanos in einer Wagschale wären, und Elasar b. Arach in der andern, so würde dieser die andern überwiegen.« Tief bedauert wird daher, daß dieser große Jünger nach dem Tode seines Meisters die Stätte der Gesetzesstudien, Jamnia, verließ und seiner Frau nach Emmaus (s. d. ‏A.)‎ folgte, wo er in Ermangelung eines Schülerkreises und des Umtganges mit Gelehrten seine Gesetzeskenntnisse ganz vergessen haben soll. Doch hat die Halacha (s. r. ‏A.)‎ manchen Ausspruch von ihm, wahrscheinlich aus früherer Zeit, aufbewahrt. Tiefe Menschenkenntniß zeigen seine agadischen Lehren. Auf die Frage seines Meisters: »welches der gute Weg sei, dem der Mensch anzuhangen und welches der böse, den er zu meiden habe,« antwortete er: »der gute Weg, das ist das gute Herz; der böse, das ist das böse Herz.« R. Jochanan b. Sakai gefiel so sehr diese Antwort, daß er sie der der andern vorzog. Ein anderer Spruch von ihm lautet: »Sei bestrebt Thora zu‎ lernen, verstehe, wie du dem Epikuräer (s. d. A.) zu antworten habest, sei bewußt für wen du dich abmühest und wer der Arbeitsgeber ist, der dir den Lohn deines Werkes bezahlen wird; aber merke dir, der Lohn für die Gerechten ist in der Zukunft (zukünftigen Welt).« Seine Vortrage schätzte man so hoch, daß es allgemein hieß: »Man erfüllt ein Gottesgebot, wenn man R. Elasar ben Arach hört.« Wir bringen von denselben noch seine Trostrede an seinen Meister, als dessen Sohn gestorben war. Sämmtliche Schüler vereinigten sich ihren Lehrer zu trösten, Jeder hatte für ihn ein Trostwort. Der Eine erinnerte ihn an Adam, der sich über den Tod Abels beruhigen mußte; der Andere sprach von Hiob und seinen Leiden; der Dritte wies auf ‏Aron‎ hin, dessen zwei Söhne bei der Weihe des Stiftszeltes todt hinfielen; der Vierte brachte ihm David und den Tod seines Sohnes von der Bathseba, aber das Alles richtete den Gebeugten nicht auf. Da trat R. Elasar b. Arach mit einem Gleichnisse auf: »Ein König gab eines Tages einem Manne ein Kleinod zur Aufbewahrung. Täglich sah er darnach und war besorgt, sich nur in Frieden seines Auftrages entledigen zu können. Auch du, mein Lehrer, knüpfte er hier an: du hattest einen Sohn, ein Pfand von Gott, du unterrichtetest ihn in allen Fächern der jüdischen Religionswissenschaften, nun hat er diese Welt verlassen, du hast dich trefflich deiner Sache entledigt, er starb ohne Sünde!« R. Jochanan ben Sakai rief sichtlich ergriffen: »Mein Sohn, du hast mich getröstet!« Auch in der Kabbala (s. d. A.) müssen seine Kenntnisse nicht unbedeutend gewesen sein, da seine Vorträge über die Merkaba (s. d. A.) sehr verherrlicht werden.