Chassid - Frommer - Chassidim - Chassidäer - Assidäer

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Chassid, Frommer; Chassidim, Chas­sidäer, Assidäer (griech.), Fromme, Ge­nossenschaft der Frommen.

I. Name, Wesen, Klasse und Arten. Auch über die Chassidäer hat man in neuester Zeit viel geschrieben. Man suchte sie in Verbindung mit den Essä­ern zu bringen, hat aber dabei eine Hauptcharakteristik der letzteren über­sehen, die jede Annahme einer Zu­sammengehörigkeit beider unmöglich macht. Die Chassidäer opferten viel und gern, aber die Essäer waren dem Opferkultus entschieden abgeneigt. Dies genügt, um von dieser Annahme abzustehen und sich selbst in den Ori­ginalberichten umzukehren. Die Chas­sidäer vertraten jene Richtung im Ju­dentume, die sich nicht mit der Gesetzespflicht allein begnügte, son­dern weit über sie hinausging, mehr tun wollte, als sie zu tun verpflichtet war. »Nicht die Übung des Gesetzes in der bloßen Buchstäblichkeit, sondern die volle Erfüllung desselben nach seiner äußeren und inneren Seite« war ihr Lo­sungswort. So werden sie uns von ihren Zeitgenossen geschildert. »Wer da spricht: das meinige dir und das deinige auch dir, ist ein Chassid, Frommer«; »Wer selbst gibt und macht, dass auch andere geben, ist ein Chassid;« »Wer schwer zu erzürnen ist, aber sich leicht besänftigen lässt, ist ein Chassid«; »Wer in das Lehrhaus geht und daselbst et­was tut, ist ein Chassid«; »Sei stark wie ein Leopard, mächtig wie ein Löwe, schnell wie ein Hirsch, den Willen dei­nes Vaters im Himmel zu vollziehen.« So kennt sie die Geschichte in der letz­ten Zeit der Syrerherrschaft, wo sie sich gegen die Religionsverfolgungsedikte derselben auflehnten, das Volk gegen sie aufreizten, sich um den frommen Priester Mathathias und dessen Hel­densöhne scharten und zu Tausenden freudig in den Märtyrertod gingen. Sie bildeten keine abgeschlossene Genos­senschaft, waren keine abgeschlossene Genossenschaft, keine Sekte, sondern traten so als die extreme Richtung der Pharisäer zum Kampfe für das Hei­ligste bei der Erhebung der Makkabäer zusammen, wo sie durch ihren Feuerei­fer Unsterbliches leisteten. Nach der glücklichen Beendigung der syrischen Kriege lebten sie wieder, fern vom poli­tischen Schauplatz, in der Mitte der Pharisäer. Man unterscheidet im Tal­mud Chassidäer der Vorzeit: »Erste Chassidim«, von denen der späteren Zeit, den »Späteren Chassidim«. Unter ihnen gab es eine Klasse, die sich nicht mit der frommen, zurückgezogenen, beschaulichen Lebensweise begnügte, sondern der Vollziehung edler Werke sich widmete; man nannte dieselben im Gegensatze zu den anderen: »Männer der Tat«. Die Abart dieser »Genossen­schaft der Frommen« wird noch eine Klasse, »Chassid schoteh«, närrischer Chassid, genannt, der sich dadurch kennzeichnet, dass er eine ins Wasser gestürzte Frau nicht retten will, weil man keine fremde Frau berühren darf, oder ein ertrinkendes Kind nicht sofort aus dem Wasser zieht, weil er erst die Tephilin, Phylakterien, ablegen will. Diese Ausartung des Chassidismus zählt schon ein Lehrer des r. Jahrh. n., R. Josua b. Chanina, zu den Gegen­ständen, welche die Welt, die menschliche Gesellschaft, zerstören. Außer diesen kennt das talmudische Schrift­tum noch andere chassidische Sekten, die mehr oder weniger über den Phari­säismus hinausgingen, von denen ei­nige als Gegner desselben auftraten. Wir nennen von diesen

1. die Toble Schachrith, die Mor­gentäufer, die sich jeden Morgen vor dem Gebet badeten, im Bade unter­tauchten, um so das Gebet und in ihm den Gottesnamen in Reinheit auszu­sprechen. Sie werden noch von den Lehrern des z. Jahrh. n. als Opponen­ten ihrer Anordnungen genannt;

2. die Vathikin, Fromme, Tüchtige, Sittliche, von denen erzählt wird, dass sie am Morgen das Schemagebet bei erstem Sonnenaufgang verrichteten;

3. die Zenuim, Keusche, Heimlich-fromme, Bescheidene, die ihre Schrif­ten und die Aussprache des Gottesna­mens nur ihren Ordensgenossen anver­trauten;

4. die Banaim, Bauende, genauer Handwerker, die noch von dem Lehrer R. Jochanan (im 3. Jahrh.) als Gelehrte geschildert werden, die sich mit dem Bau der Welt beschäftigen und viel auf Reinlichkeit ihrer Gewänder achten;

5. die Kehala Kadischa, Heilige Ge­meinde, die 1/3 des Tages dem Gebet, 1/3 dem Studium der Thora und 1/3 der Arbeit widmeten;

6. die Essäer, Helfer, Heiler, Thera­peuten, welche von Josephus, Philo und anderen griechischen Schriften ausführlich beschrieben werden, worü­ ber wir auf den Artikel »Essäer« ver­weisen. Auch über die anderen Er­wähnten bitten wir die betreffenden Artikel nachzulesen.

II. Lehren, Grundsätze und Tätig­keit. Dieselben können wir nur bruch­stückweise, wie sie uns in den talmudi­schen Schriften vorliegen, angeben. Doch lässt sich aus ihnen noch zur Ge­nüge Geist und Charakter dieser Ge­nossenschaft erkennen. Wir bringen von denselben:

a. über Gebet, Opfer, Shabbath, Thorastudium. Das Gebet verrichteten sie in tiefster Andacht. Von den From­men der Vorzeit wird erzählt, dass sie zur Sammlung des Gemüts eine Stunde vor und eine Stunde nach dem Gebete brauchten. Waren sie im Gebet, so lie­ßen sie sich durch nichts stören, selbst nicht durch die größte Gefahr, wenn z. B. sich eine Schlange um den Fuß ge­wunden. Für den Opferkultus hatten sie eine besondere Vorliebe. Die Chas­sidäer der Vorzeit sehnten sich nach Opferdarbietungen. Täglich gelobten sie das Schuldopfer zweifelhafter Ver­gehungen. Streng bis zur äußersten Konsequenz beobachteten sie die Shab­bathgesetze. Bekannt ist, wie sie in den syrischen Kriegen erst nicht am Shab­bath kämpften, es bedurfte der Mah­nung eines Mathathias sie davon abzu­bringen. Am Shabbath ließen sie keine Feuersbrunst, bei noch so großem Ver­luste, löschen, keine Schlangen mit Skorpionen bei noch so akuter Gefahr töten. Man durfte nicht einmal amShabbath denken, was am Wochentage vorgenommen werden sollte. Der eine wollte nicht einmal eine Ruine auf­bauen, weil er darüber am Shabbath nachgedacht hatte, und der andere übergab nie einem Nichtjuden einen Brief zur weiteren Übergabe aus Furcht, er könnte ihn am Shabbath abgeben. Das Thorastudium hatte für sie nur Wert, wenn es in der Absicht geschah, das Gesetz zu üben und zu verbreiten.

b. Reinheitsbeobachtung, Gesetzes­übertretung, Sünde und Buße. Uner­müdlich waren sie in der Beobachtung der Reinheitsgesetze, die sie als Boden des Chassidäismus betrachteten. Be­kannt ist die Anordnung des R. Jose ben Joeser, der Glasgeschirr und über­haupt den Boden der Länder außerhalb Palästinas für unrein erklärte. Ein an­derer R. Jose (im 1. Jahrh.) ließ bei ei­ner chirurgischen Operation an einem seiner Glieder erst seinen Sohn abtre­ten, damit er nicht durch das abge­schnittene Glied verunreinigt werde. Auch außerhalb Palästinas hielten sie die Beobachtung der Reinheitsgesetze, eine Lehre, die ausdrücklich von den Pharisäern aufgehoben wurde. Das Gesetz achteten sie höher als ihr Leben, sie erlaubten keine Übertretung dessel­ben zur Rettung ihres Lebens. Ihr Mär­tyrertum für die Erhaltung der Religion ist bekannt. Zur Sühne begangener Sünden legten sie sich schreckliche Bü­ßungen auf und wünschten den Tod ihrer Kinder herbei, wenn sie anderen Anlass zur Sünde geben sollten.

c. Welt, Nächstenliebe, Wohltätig­keit. Nicht minder waren sie in der äu­ßersten Konsequenz bei der Beobach­tung der Gesetze gegen die Welt und Menschen. Man erzählt, sie verbargen die Scherben von Geschirr und Glas drei Handbreite tief in der Erde, damit durch sie keiner geschädigt werde. Ein Chassid rief einst einem zu, der Steine und Scherben von seinem Hof auf die Straße warf: »Frevler, warum wirfst du Steine von dem Raum, der dir nicht gehört, auf den, der dir gehört!« Die Hochhaltung der Ehre des Nächsten lehren sie in dem Satze: »Man werfe sich lieber in einen Feuerofen, als sei­nen Nächsten öffentlich der Beschä­mung auszusetzen.« Bei Werken der Wohltätigkeit hielten sie die Spenden an andere wichtiger als für sich selbst. In Kollisionsfällen des eigenen Lebens zogen sie das der anderen vor. Sie lie­ferten keinen zum Tode aus und erdul­deten lieber dafür die härtesten Stra­fen. Gab man ihnen Schätze zur Aufbewahrung, so suchten sie diesel­ben zu vermehren und gaben sie als­dann zurück.

d. Lohn und Strafe. Die Vergel­tungshoffnungen gehörten bei ihnen zu den Gegenständen, mit denen sie sich am wenigsten befreundeten. Sie forder­ten keinen Lohn für ihre Tugendwerke, sondern wollten sie aus Liebe geübt haben. Die Chassidäer wählten die schwersten Arbeiten, waren Tagelöh­ner, um keinen Genuss von den Wer­ken ihrer Frömmigkeit zu haben.

III. Geschichte und Würdigung. Um die Entstehung, Tätigkeit und Stellung der Chassidäer zu verstehen, müssen wir unseren Blick auf die Geschichte ihrer Zeit wenden. Nach der Vernich­tung der Perserherrschaft in Palästina durch Alexander den Großen und beim Beginn der syrisch-seleucidischen Oberhoheit war bereits die unter Esra zusammengetretene große Synode in Auflösung begriffen. Zum Reste der­selben gehörte noch der Hohepriester Simon der Gerechte, Vater des Onias I. Die Geschichte hat ihm den ehrenvol­len Beinamen »der Gerechte« beige­legt. Was derselbe bedeute, darüber geben uns die Berichte von seiner Ab­neigung gegen das Nasiräertum seiner Zeit und der in seinem Namen zitierte Sinnspruch einigen Aufschluss. Letzte­rer lautet: »Auf drei Gegenständen steht die Welt: auf Thora, Gesetzesstu­dium, Aboda, Gottesdienst und Gemi­luth Chassadim, Werke der Wohltätig­keit. « Wir erkennen darin das Stichwort des Gerechten, Zaddik, die Bekämp­fung der Absonderungsbestrebungen, wie sie schon damals bei den Soferim, Schriftgelehrten, Nasiräern und Chas­sidäern hervortraten, als etwas Einsei­tiges und dem Judentum Gefahr Brin­gendes. Nur in der Vereinigung aller Kräfte: der der Thora, der Lehre, des Gottesdienstes und der Wohltätigkeit sieht er die Sicherheit und Festigkeit des ferneren Bestandes des jüdischen Staates. Wir haben in dieser Lehre noch ganz den alten Hebräismus vertreten, der den Bestand der Welt in den Ver­heißungen: »damit es dir wohl ergehe«; »damit du lange in dem Lande lebest, das der Ewige dir gegeben« als Folgen des gesetzestreuen Lebens hinstellt. Es mochte dies die Anschauung einer gan­zen in ihn sich scharenden Partei gewe­sen sein. Ein altes Gebetstück des Acht­zehngebetes, Schemone Esre, zählt die Genossenschaft der Gerechten, Zaddi­kim, neben der der Chassidäer, der Al­ten und des Restes der Soferim auf. Es standen also den Gerechten, Zaddikim, die Chassidäer, die Frommen, gegenü­ber, die unbekümmert um den Bestand der Welt das Gesetz an sich aus Liebe zu Gott geübt wissen wollten. Merkbar geschieden traten diese verschiedenen Parteibestrebungen erst zur Zeit der syrischen Religionsverfolgungen auf, wo der weltliche Bestand des jüdischen Volkes mit der weiteren Beobachtung des jüdischen Religionsgesetzes in Kol­lision geriet und sich als zwei feindliche Mächte gegenüber standen. Das eine schloss das andere aus, die Übung des Gesetzes zog den Tod nach sich. Der Chassidäismus allein, der die Gesetzes­übung an sich ohne Rücksicht auf den Bestand des Staates lehrte, entschied sich rasch für die Erhaltung des jüdi­schen Gesetzes, wenn es auch Tod und Vernichtung zu seinem Gefolge hatte. Die Konsequenz dieser Richtung erhob ihre Anhänger, die Chassidäer, zum Heroismus des Märtyrertodes. Die an­dere Partei der Gerechten, Zaddikim, schwankte und wurde in ihrer Sache irre. »Der Bestand des Staates, das Wohl des Einzelnen und der Gesamt­heit werden im Mosaismus als Endre­sultat der Gesetzesübung hingestellt; für sie sind die Gesetze und Anordnun­gen, sie und nicht das Gesetz folgerte die Partei der Gerechten im Gegensatz zu der der Chassidäer, sind das Erste, so dass die unwürdigen Werke eines Jason und Menelaos, der Enkel Si­mons, des Gerechten, des Hauptes der Gerechten, Zaddikim, die die natürli­chen Folgen desselben waren. Die Par­tei der Gerechten, der Zaddikim, war dadurch gebrandmarkt, sie verlor ih­ren Halt, das Volk sammelte sich um die den Märtyrertod für die Religion predigenden Chassidäer. Der Name »Zaddikim«, Gerechte, wurde nun in die schimpfliche Benennung »Zaddi­kim«, Gerichtete, umgewandelt. Die Geschichte kennt sie von da ab nur un­ter diesem Namen, sie heißen nun: »Sadducäer«, Zaddikim, Gerichtete. Die Sprüche der Väter Abschnitt bringt unmittelbar nach dem Spruche Simons, des Gerechten, den des Anti­gonos aus Socho: »Seid nicht wie die Diener, die ihren Herren des Lohnes wegen dienen, sondern gleichet den Dienern, die ihrem Herrn dienen, nicht um Lohn zu empfangen, es waltet die Ehrfurcht des Himmels über euch.« Wir erkennen in diesem Satze schon die chassidäische Richtung vertreten, er spricht die Richtung der Chassidäer offen und ganz aus. Das Gesetz soll aus Liebe geübt werden, eine Lehre gegen den Ausspruch Simons, des Gerechten, der den Bestand der Welt, als Ziel der Übung der Religionsgesetze betont. Nicht ganz klar und mehr in der Ge­stalt der Sage aber in der Hauptsache richtig, haben spätere Quellen diesen Ausspruch des Antigonos als Schei­dungsgrund der Parteien und der Ent­stehung der Sadducäer hervorgehoben. Die Chassidäer treten nun in den Vor­dergrund und die Zaddikim, jetzt Zad­dikim, Sadducäer, trennen sich als ihre Gegner von ihnen. Sie sammeln sich in Gemeinschaft mit den Nasiräern, beim Ausbruche des syrischen Krieges um Mathathias und seine Heldensöhne, die an ihre Spitze traten. Der Talmud gedenkt ihrer unter dem Mann Jose ben Joeser, der im Syrerkriege gegen die Partei der Hellenisten Beratungen hielt und mehrere Anordnungen traf und zuletzt den Märtyrertod starb, zählte. Ihre Lehren und Grundsätze haben wir bereits oben genannt, wir fügen denselben noch eine hinzu, die obige Schilderung derselben ergänzt. Sie lautet: »Heil unserer Jugend, die unser Alter nicht beschämt«, das sind die Chassidäer und die Männer der Tat »Heil unserm Alter, das die Jugend ver­söhnt!«, das sind die Bußfertigen. Beide mahnen: »Heil dem, der nie gesündigt, aber wer da sündigt, soll Buße tun und Gott wird es ihm vergeben.« Nach dem Krieg treten sie zwar vom politischen Schauplatz zurück, aber ihre Tätigkeit zum Schutz des Gesetzes hört nicht auf, sie werden im Volke als Wundertäter verehrt. So wird der Chassidäer Choni Maagol (63 v.) um Abhaltung von Gebeten für Regen, Genesung der Kranken und anderem mehr oft aufge­sucht. Seine Gebete zogen ihm Zu­rechtweisung des Gesetzeslehrers Si­mon ben Schetach zu, er war bei den Pharisäern unbeliebt. In dem Bruder­kriege zwischen Aristobul und Hyrkan verweigerte er die Verfluchung Aristo­buls, er betete dafür: »Herr der Welt! Die Belagerer und die Belagerten sind Söhne deines Volkes, ich flehe zu dir, erhöre nicht die Verwünschungen der einen gegen die anderen.« Nach ihm nennen wir Baba ben Buta, der sich an einem Aufstande gegen Herodes betei­ligte und von ihm geblendet wurde. Be­kannt von ihm ist, dass er täglich ein Schuldopfer zweifelhafter Sünden ge­lobte und dem Herodes zum Ausbau des Tempels riet. In gleicher Verehrung stand ein Enkel des Choni, der Abba Chilkis (im I. Jahrh. n.), dessen Entsa­gung, Genügsamkeit und Uneigennüt­zigkeit Stoff zu mancher Sage gaben. Er war Tagelöhner, lebte von seiner Ar­beit und lehnte die Annahme von Ge­schenken ab. Aus dem Schoße der Chassidäer dieser Zeit gingen die Zelo­ten, »Eiferer«, hervor, die nach dem Vorbild der Chassidäer in der Makka­bäerzeit in den Kriegen gegen die Rö­mer an der Spitze der kriegerischen Partei eine Tätigkeit entwickeln, die besser als wie bisher gewürdigt zu wer­den verdient. Wie damals die Partei der Gerechten, der Zaddikim, die Gegner der sich aufopfernden Chassidäer wa­ren, so traten hier die Pharisäer als die Gegner der todesmutigen Zeloten Ka­naim, auf. Aber die Zeit war eine an­dere. Das Volk war zu sehr in Sekten geteilt, die jedes einheitliche Zusam­menwirken störten; daher das Resul­tatlose ihrer großen Kämpfe. Nach der Zerstörung des Tempels wird einem Schüler des R. Jochanan ben Sakai, R. Jose, das Epitheton »Chassid« bei­gelegt. Von ihm wird erzählt, dass er nie einem Heiden Briefe zur weiteren Übergabe verabreichte, aus Furcht, er könnte sie am Shabbath abgeben. Man bezeichnet ihn als einen der letzten Chassidäer. Diesem reihen wir die be­rühmten Männer an, die als Gesetzes­lehrer dem Chassidäismus huldigten: R. Akiba, Nahum aus Gimso, R. Simon ben Jochai, R. Pinchas ben Jair. Aus dem z. Jahrh. n. nennen wir: R. Jlaa, R. Jose Ketinta, einen Mann aus Birtha, R. Simon Chassida, der Fromme. Im 3. und 4. Jahrh. n. lebten als Chassidäer R. Jona, Rab Ada, Mar Ukba, Rab Jo­seph, Mar Sutra, Rab Huna und Rab Chasda. Von den oben genannten chas­sidäischen Sekten handeln die Artikel: Banaim, Essäer, Zenuim, Kehala, Kadi­scha, Bathikin, Tohle Schacharith u. a. m. Vergleiche auch die Artikel: Wunder, Kabbala, Geheimlehre, Chris­tentum u. a. m